Dienstag, 27. Oktober 2020

Carl Tillessen: Konsum - Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen

Werbung//Rezensionsexemplar
"Konsum - Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen" von Carl Tillessen ist im September 2020 bei HarperCollins erschienen. Das E-Book umfasst etwa 224 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Die Pandemie hat uns vorübergehend auf einen kalten Konsum-Entzug gesetzt. Doch sie hat uns nicht geheilt. Wir kaufen einfach immer weiter – auch Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Was treibt uns dazu? Und was verändert sich gerade?

Trendforscher Carl Tillessen nimmt uns mit hinter die Kulissen einer globalen Maschinerie, deren Erfolg vor allem auf Manipulation und Ausbeutung basiert. Stück für Stück seziert er die psychologischen Mechanismen, die bei uns immer wieder greifen – und schärft dabei unser Bewusstsein: für unsere eigentlichen Bedürfnisse, aber auch für die Bedingungen, unter denen unsere Smartphones und Sneaker entstehen. Denn der Preis, den die Natur und die Menschen in den Produktionsländern für unseren Hyperkonsum zahlen, ist hoch. Doch nie war die Chance, daran etwas zu ändern, so groß wie heute.

Meine Meinung

Das Buch bietet spannende Einblicke in die Entwicklung des Konsums und der Produktion von Konsumgütern. Selbst was wir konsumieren hat sich entwickelt. Des Weiteren beschreibt der Autor auch die psychischen Aspekte von Konsum und warum wir konsumieren. Es ist erschreckend, wie sich alles entwickelt hat und ich befürchte, es wird nicht besser.
Konsum trägt eine große Schuld an der Situation, in der sich unsere Erde befindet. Ich achte seit diesem Jahr viel bewusster darauf, was ich konsumiere. Vor allem Kleidung habe ich früher sehr oft gekauft, obwohl ich jede Menge in meinem Kleiderschrank hatte. Dennoch hat mich vor allem der Sale oft gelockt. Und obwohl man eigentlich weiß, dass Kleidung nicht so billig sein dürfte und Ausbeutung dahinter steckt, hat man weiter gemacht. Es muss einfach irgendwann Klick machen und ich glaube das passiert nur, wenn man sich mit den Themen intensiver beschäftigt. Genauso war es auch mit dem Konsum von Fleisch bei mir. Ich wusste, dass die Tiere nicht, wie in der Werbung, von der grünen Wiese kommen und ein langes glückliches Leben haben, dennoch war mir der Geschmack wichtiger. Und obwohl ich das weiß und kein Fleisch mehr konsumiere, ist es jetzt noch genauso mit Milch und Eiern - ich konsumiere es weiterhin. Ich hoffe, dass es auch da irgendwann Klick macht.
Aber kommen wir zurück zum Beispiel Kleidung. Ich habe dieses Jahr abgesehen von Unterwäsche vielleicht 5 (aktuell fallen mir 3) Kleidungsstücke gekauft und habe trotzdem jeden Tag etwas zum Anziehen. 😉
Das Buch bietet auch ein paar Ansätze, wie man seinen Konsum verändern kann. 
Was mir an dem Buch richtig gut gefallen hat, waren die zumeist kurzen und prägnanten Kapitel. Man kann dem Inhalt sehr gut folgen und kann das Buch auch in kleinen Abschnitten lesen, oder auch mal länger dabei bleiben ohne das Gefühl zu haben ein trockenes Sachbuch zu lesen. Die Texte sind eindrücklich und gut verständlich. Sie zeigen Vergleiche damals zu heute und dass wir den Wert der Produkte nicht mehr schätzen können. Sowohl die geschichtlichen Informationen als auch die psychologischen fand ich sehr interessant.
Ich würde mir wünschen, dass das Buch viele Menschen lesen und diese zum Nachdenken anregt. Ich empfehle es auf jeden Fall weiter.

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