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"Azurie - Tochter aus Mondlicht und Tränen" von Jessica Amankona ist Ende August bei Loomlight erschienen. Das E-Book umfasst etwa 500 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
"Azurie - Tochter aus Mondlicht und Tränen" von Jessica Amankona ist Ende August bei Loomlight erschienen. Das E-Book umfasst etwa 500 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich um den Auftakt der Azurie-Dilogie.
Inhalt
Joyas Haut ist weiß, ihre Augen blau – doch nicht nur ihr Aussehen kennzeichnet sie als Rarität. Denn seit dem unerklärlichen Verschwinden ihrer Mutter ist sie das einzige Mädchen in ihrem Stamm, in einem Land, in dem drastischer Frauenmangel herrscht. Ihr letztes bisschen Freiheit büßt sie ein, als ihr Vater sie mit dem Sohn des Stammesoberhauptes verlobt. Patrice ist kühl und grausam, sie sollte fliehen und ihn vergessen. Doch seine Nähe weckt in ihr eine tief verborgene Macht, die ihr und allen Frauen die Freiheit schenken könnte. Joya ist nämlich kein normales Mädchen – sie ist die letzte Azurie!
Meine Meinung
Joya lebt in einer Welt, die ich anfangs schwer fand zu verstehen. Das Dorf scheint größtenteils in ärmlichen Verhältnissen zu leben. Joya hält sich viel in der Natur auf, sammelt Früchte, wäscht die Wäsche im Fluss. Erst nach und nach habe ich verstanden, dass dies zwar die Verhältnisse für viele im Dorf sind, aber es auch die Welt gibt, die der unseren schon näher kommt. Autos, Strom, Fernsehen usw. Ich bin anfangs gedanklich einer komplett falschen Vorstellung gefolgt und hatte Schwierigkeiten das gelesene mit meiner Vorstellung in Einklang zu bringen. Nach und nach konnte ich mich davon lösen und besser darauf einlassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich seltsame Erwartungen hatte, oder die Autorin das so geschickt eingefädelt hat, damit man zusammen mit Joya nach und nach in diese neue, modernere Welt stolpert.
Auch der Umgang von Joyas Vater oder den anderen im Dorf mit ihr, erschien zunächst "normal", wie es im Buch beschrieben wurde und zur Geschichte gehört, und nach und nach änderte sich das aber.
In dieser Welt sind Frauen etwas Seltenes und somit eigentlich besonders. Allerdings werden sie selten so behandelt. Sie sind weniger Wert als Männer, weshalb sie auch so selten sind, aber dafür auch sehr begehrt. Sie werden eher wie Waren behandelt, was ich furchtbar finde. Zwangsheirat und Mitgift sind aber auch heute noch keine Seltenheit in unserer Welt.
Beim Lesen kam ich nicht umhin Parallelen zu ziehen und all jene zu bedauern, die auch in unserer Welt so behandelt werden.
Neben den genannten Begebenheiten, gibt es auch die Magie, die eine kleine Rolle am Rande spielt.
Joya hat in der ihr bekannten Welt, aber auch in der neuen Welt, die sie seit der Heirat kennenlernt, zu kämpfen. Sie hat dabei nie den Mut verloren und beißt sich durch. Patrice bleibt relativ lange ein Rätsel, aber seine Taten und auch die Abschnitte, die aus seiner Sicht geschrieben sind, lassen ihn in einem neuen Licht erscheinen, welches ich ganz gern mochte.
Der Schreibstil war gut zu lesen, aber die Darstellung des erlebten und der Erinnerungen, haben es mir teilweise schwer gemacht, da ich das Gefühl hatte, dass sie die wahren Begebenheiten absichtlich verschleierten.
Was eine Azurie ausmacht und welche Macht sich dahinter verbirgt, wird im ersten Teil nicht aufgeklärt, auch wenn die Inhaltsangabe die Erwartung bei mir geschürt hat. Da hatte ich mir mehr erhofft, vor allem, da zwischendrin schon erste Andeutungen gemacht wurden.
Und obwohl meine Erwartungen mehrmals über den Haufen geworfen worden, hat mir die Geschichte gefallen, da mich die Hautpersonen und ihre Geschichte immer mehr in den Bann gezogen haben. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil und hoffe, dass Joya der Ungerechtigkeit gegenüber Frauen etwas entgegensetzen kann.