Montag, 27. August 2018

Christina Dalcher - Vox

Werbung//Rezensionsexemplar
Vox von Christina Dalcher ist Mitte August bei Fischer Verlage erschienen. Das eBook umfasst etwa 400 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!

Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Worte am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.

Das ist der Anfang.

Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.

Aber das ist nicht das Ende.


Meine Meinung

Das Buch beginnt mit einer Szene, die das Problem sehr gut darstellt. Jean sitzt mit ihrer Familie beim Abendessen und hat nur noch 4 Wörter übrig. Sie kann weder ihre Kinder noch ihren Mann nach ihrem Tag fragen. Ihre Söhne unterhalten sich und berichten ein wenig vom Tag. Ihr Mann versucht mit Ja/Nein-Fragen die Tochter zu fragen, wie ihr Tag war. Denn so kann sie mit Kopfnicken oder -schütteln antworten, denn auch sie hat ein Limit von nur 100 Wörtern am Tag.
Die Vorstellung ist echt heftig - man kann seine Gedanken, Ängste und Sorgen mit niemandem Teilen. Man kann sich nicht verteidigen oder erklären und im Endeffekt kaum einen Beruf ausüben. Die Frauen im Buch sind gezwungen als Hausfrau zu Hause zu bleiben und ihre Töchter werden zu neuen Hausfrauen ausgebildet.
Die Geschichte ist aus Sicht von Jean geschrieben und in Rückblenden erfährt man, was sich in ihrer Vergangenheit abgespielt hat, sowie es sich langsam zu diesem Stand entwickelt hat.
Ich konnte ihre Wut und Gedanken gut nachvollziehen. Trotzdem hatte ich auch oft Fragen während des Lesens - beispielsweise warum im Haushalt alle Bücher und Dokumente weggeschlossen wurden, denn entweder wurde das nicht erklärt oder ich habe es überlesen.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen und die Story hat mich interessiert und erschreckt zugleich. So ganz verständlich war es mir nicht, wie es dazu kommen konnte, aber ich hoffe auf jeden Fall, dass es bei uns niemals so weit kommt. Unvorstellbar, welche Macht da auf die Frauen ausgeübt wird und welche Folgen und Einschränkungen das hat. Welche Gehirnwäsche, da auch mit den Menschen gemacht wird, dass sie glauben, das sei etwas gutes...
Das Ende fand ich dann etwas plötzlich und seltsam, aber insgesamt hat mir das Buch schon gefallen.

Habt ihr vor das Buch zu lesen oder schon davon gehört?

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