Dienstag, 14. Dezember 2021

Neal Shusterman: Vollendet – Die Flucht

Werbung//Rezensionsexemplar
"Vollendet – Die Flucht" von Neal Shusterman ist Mitte 2018 bei S. Fischer Verlage erschienen. Das E-Book umfasst etwa 480 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich um den ersten Teil der Vollendet-Serie

Inhalt

Connor, 16 Jahre alt und ständiger Unruhestifter, hat es längst geahnt, doch nun steht es fest: Er soll umgewandelt werden. Seine Eltern haben seinen Körper vollständig zur Organspende freigegeben. Und zwar nicht erst nach seinem Tod. Sondern sofort.
Risa ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und darf nicht länger auf Kosten des Staates leben. Auch sie soll umgewandelt werden.
Als ihre Wege sich unerwartet treffen, müssen Connor und Risa sich blitzschnell entscheiden - Flucht oder Umwandlung? Können sie dem System entkommen, das Jagd auf Menschen wie sie macht?

Meine Meinung

Wiedereinmal hat es Neil Shusterman geschafft mich mit seiner Geschichte in seinen Bann zu ziehen. Ich finde seine Ideen immer wieder erstaunlich. Das Buch spielt in einer Zeit nach dem Krieg zwischen Abtreibungsgegnern und Abtreibungsbefürwortern. Daraus entstanden ist ein Gesetz, dass Kinder und Ungeborene beschützt, bis sie 13 Jahre alt werden, denn erst dann können die Eltern oder der Vormund entscheiden, das Kind sozusagen rückwirkend "abzutreiben". Doch es ist viel "besser", denn diese Umwandlung lässt sie weiterleben, nur eben in einzelnen Teilen, die andere Menschen bekommen haben. Diese Idee ist so absurd und doch für die Jugendlichen im Buch bittere Realität. Man begleitet mehrere betroffene Jugendliche auf der Flucht vor diesem Schicksal.
Mich faszinieren die Welten, die der Autor schafft und auch diese Idee fand ich spannend und neu. Die Charaktere sind interessant und unterschiedlich und im Laufe des Buches enthüllen sich ihre Hintergründe nach und nach. Auch dieses Buch hat mich beim Lesen nicht so recht losgelassen und ich hatte das Bedürfnis meinem Mann etwas darüber zu erzählen. Ich glaube, das ist mir bisher fast ausschließlich bei diesem Autor und manchen Sachbüchern passiert.
Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen. Die Beschreibungen sind detailliert und so, dass ich mir alles gut vorstellen konnte. 
Bei der Flucht der Jugendlichen vor dem Schicksal, das ihre Eltern oder der Staat für sie vorgesehen haben, dreht es sich im Buch nicht nur allein darum, sondern auch um jede Menge menschliche Interaktion und Abgründe, gespickt mit Details und Wendungen, die ich nicht erwartet habe. Fast im gesamten Buch bleibt die Umwandlung ein Mysterium, bis zu der Beschreibung einer Umwandlung aus Sicht einer Person, die dies am eigenen Leib erfahren muss. Auch dies hat mich geschockt.
Eine spannende Geschichte, die ich gern gelesen habe und die mir noch länger im Kopf rumgeistern wird.

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