Dienstag, 21. Dezember 2021

Carolin Kebekus: Es kann nur eine geben

Werbung//Rezensionsexemplar
"Es kann nur eine geben" von Carolin Kebekus ist Anfang Oktober 2021 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen. Das E-Book umfasst etwa 350 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Eigentlich klingt es ganz leicht: Frau ist begabt und klug, also kann sie es schaffen, ganz nach oben zu kommen. Aber oft genug ist der eine Platz schon besetzt, es scheint nämlich ein höchst dämliches Gesetz zu geben, das lautet: Eine Frau reicht, mehr brauchen wir nicht. Die große Komikerin, Sängerin, Schauspielerin und Feministin schreibt pointiert, unmissverständlich und gleichzeitig wahnsinnig komisch, dass die Zeit überreif ist, alte (Männer-)Gesetze auf den Müll zu werfen.

Wohin man auch schaut, immer ist es die eine Frau, die sich durchsetzt. In der Bibel ist es die jungfräuliche Maria, damit fing das Unheil an. Im Märchen gibt es immer die eine Prinzessin, sehr schön und sehr blöd. Die sündige Eva aus der Bibel und die böse Stiefmutter oder Hexe lassen wir mal hübsch beiseite, denn die sollen nur als Beispiele dafür dienen, was passiert, wenn Frauen nach Macht streben: Sie werden aus dem Paradies geworfen oder verbrannt. Mit dieser Prägung entlässt man Frauen ins Leben und wundert sich dann über die ständige Konkurrenz unter Frauen um diese begrenzten Plätze. Dann wird so getan, als wären Frauen von Natur aus eben stutenbissig und selbst schuld an dieser Rivalität. Carolin Kebekus kommt diesem bösen Spuk auf die Spur, sie untersucht alte und neue Geschichten, um zu zeigen, warum uns Frauen eingetrichtert wird, dass wir um den einen Platz – im Fernsehen, in der Firma, im Karneval usw. – konkurrieren müssten.


Meine Meinung

Wenn man sich etwas mehr mit Feminismus und fehlender Gleichstellung von Frauen und Männern beschäftigt, kann man als Frau ganz schön wütend werden. Wir werden systematisch unterdrückt und klein gehalten.
Ich habe schon manches Buch zum Thema gelesen und finde es gut, wie Carolin Kebekus auf so viele Quellen Bezug nimmt. Sie bespricht sehr viele verschiedene Themen in ihrem Buch und doch gibt es den roten Faden, dass es oftmals nur eine Frau in den jeweiligen Positionen gibt. Dabei führt sie jede Menge Beispiele und eigene Erfahrungen an. 
Sie wirbt dabei für mehr Zusammenhalt unter uns Frauen und dass es nicht darum geht Männer zu unterdrücken. Denn Feminismus und seine Ziele kommen auch vielen Männern zugute. 
Sie schafft es interessante Fakten, mit ihrer Art sich auszudrücken, einfach erfassbar zu beschreiben und unterfüttert es auch oft mit Humor oder Sarkasmus.
Durch die Vielfalt der angesprochenen Themen, bemerkt man als Leser*in schnell, wie viel Arbeit noch vor uns liegt und an wie vielen Ecken es noch an Gleichstellung fehlt. Ich finde die Vielfalt toll und auf der anderen Seite kommen manche Themen dadurch auch zu kurz, wie sie aber auch hin und wieder selbst schreibt.
Insgesamt ein gutes Buch, um sich relativ einfach mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich habe es sehr gern gelesen und zum einen einiges wieder ins Gedächtnis gerufen bekommen, aber auch ein paar neue Impulse mitgenommen.

Kommentar veröffentlichen

Mein Blog und ich leben von deinen Kommentaren. Vielleicht möchtest du uns mit einem kleinen Text unterstützen?