Donnerstag, 3. Juni 2021

Fränzi Kühne: Was Männer nie gefragt werden

Werbung//Rezensionsexemplar
"Was Männer nie gefragt werden - Ich frage trotzdem mal" von Fränzi Kühne ist Ende Mai 2021 bei den S. Fischer Verlagen erschienen. Das E-Book umfasst etwa 240 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Aufsichtsrätin und Mutter Fränzi Kühne bietet eine überraschende und unterhaltsame Perspektive auf das, was in Sachen Gleichberechtigung immer noch falsch läuft.

»Herr Maas, Sie tragen meist Anzug und Krawatte – das ist Standard in der Politik, oder?« »Mussten Sie sich zwischen Kindern und Ihrem Start-up entscheiden, Herr Zeiler?« Warum klingen diese Fragen seltsam? Weil sie sonst nur Frauen gestellt werden.
Ich habe das am eigenen Leib erfahren, als ich jüngste Aufsichtsrätin Deutschlands wurde. Aber statt mich zu ärgern, habe ich mir einen Spaß gemacht und den Spieß einfach umgedreht: Jetzt stelle ich Männern all die Fragen, mit denen ich sonst konfrontiert werde. Das Ergebnis hat mich überrascht. Aber lesen Sie selbst…

Meine Meinung

In diesem Buch geht es um interessante Personen und Interviews mit Fragen, die oftmals nur Frauen, insbesondere der Autorin gestellt werden. Frau Kühne hat nicht einfach die Interviews mit ihren Fragen und jeweiligen Antworten, aufgelistet, sondern die Antworten zu einer Frage oder einem Themengebiet gesammelt und dadurch dem Vergleich freigegeben. Sie wurden kommentiert und in Kontext gesetzt und um zusätzliche Informationen und Erfahrungen ergänzt. 
Die Interviewpartner werden im Verlauf des Buches porträtiert und die Interview-Erfahrung um eine persönliche Note erweitert. Die zum Teil sehr ausführliche Reflexion der Autorin und informative Anmerkungen geben dem Buch mehr Inhalt als nur Antworten auf Fragen, die Männern die gestellt werden. Die Autorin stellt dabei auch infrage, ob die Gespräche genauso verlaufen wären, wenn nicht eine Frau als Fragende, sondern ein Mann die Rolle übernommen hätte.
Neben den interessanten Fragen und Antworten, hat mir gefallen, dass die Autorin auch noch ein paar wichtige Punkte angesprochen hat und ihre eigene  Arbeit kritisch betrachtet. Darunter fällt zum Beispiel, dass es fast ausschließlich um Mann und Frau geht und damit alle sonstigen Gender ausschließt. Ebenso geht der Aspekt alleinerziehend verloren und sind ihre Interviewpartner alle weiß. Diese kritische Sicht und ergänzenden Kommentare zu ihrer eigenen Arbeit finde ich sehr gut und fast schon mutig und wiederum konsequent und reflektiert.
Ich muss sagen, dass ich etwas anderes und "mehr" erwartet habe, aber gar nicht so genau sagen was eigentlich. Dennoch gibt es sehr gute Denkanstöße und hat sich aufgrund des angenehmen Schreibstils gut lesen lassen.

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