Dienstag, 23. März 2021

Juli Rothmund: Mit Abstand verliebt

Werbung//Rezensionsexemplar
"Mit Abstand verliebt" von Juli Rothmund ist Ende Februar 2021 bei FISCHER Taschenbuch erschienen. Das E-Book umfasst etwa 480 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Kann man sich verlieben, wenn man sich nicht treffen kann?
Februar 2020: Hätte Jella gewusst, dass das die letzte Party war für lange Zeit, hätte sie deutlich mehr Gas gegeben. Aber verliebt hätte sie sich in Lennard, diesen Typen mit den viel zu weißen Turnschuhen, sowieso nicht, oder? Dann bringt der Lockdown alles durcheinander. Nach dem ersten Schock und ein paar Tagen allein zu Hause schreibt sie Lennard doch eine Nachricht …
Hätte Lennard gewusst, dass das die letzte Party war für lange Zeit, hätte er alles ganz genauso gemacht. Diese aufgedrehte Frau mit den vielen Tattoos war ihm eh eine Spur zu crazy. Als Jella ihm schreibt, ist er erst überfordert, dann neugierig – und plötzlich stecken sie beide in einer auf allen Ebenen besonderen Situation fest. Jeder für sich. Und doch zusammen.



Meine Meinung

Für mich ist es schon krass, dass die Pandemie schon so lang geht, dass es Bücher darüber gibt und die ersten in der Pandemie gezeugten Kinder schon auf der Welt sind. Wie man sich doch an alles gewöhnt und doch jedes Mal wieder geschockt darüber ist, wie viele Menschen leider drauf sind und was die Politik wieder verbockt. Ob nun Klimawandel oder Corona - bloß nicht auf die Wissenschaft hören!
Zurück zum Buch: hier geht es um zwei Menschen, die sich auf einer Party kennenlernen. Und obwohl Jenna und Lennard sehr unterschiedlich sind, nehmen sie danach Kontakt auf. Ihre gegenseitigen Vorurteile, aber vor allem Corona und das Leben legen ihnen viele Stolpersteine in den Weg.
Ich muss sagen, dass ich nicht ganz so in die Geschichte hineingezogen wurde und mit den Protagonisten sympathisiert habe, wie es mir schon bei manch anderer Liebesgeschichte ging. Durch den realen Bezug zu letztem Jahr fühlte sich alles realer an. Nicht so verklärt, wie es bei mancher Liebesgeschichte ist. Außerdem sind Jella und Lennard, sehr normale Menschen mit ganz normalen Makeln und einem normalen Leben, das leider auch die ein oder andere Katastrophe für sie bereithielt. Sie sind auch mal eingeschnappt und überdreht, aber auch schüchtern und liebenswert. Neben dem Kontakt zueinander müssen beide mit der neuen Situation fertig werden und ihren großen und kleinen Probleme Herr werden und dabei fühlt es sich nicht immer gut an, aus der Ferne beurteilt zu werden.
Ich mochte die Idee hinter dem Buch sehr und fand es auch schön gemacht, dass am Anfang jedes Kapitels ein paar Nachrichtenauszüge zu lesen waren, denn so hat man sich nochmal erinnert, was damals geschah. Nun bin ich in einer sehr privilegierten Lage und Corona hat mich bisher nicht so hart getroffen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch in anderen Situationen vielleicht alte Wunden aufreißt und daher nicht so angenehm zu lesen ist.
Ich bewundere das Autor*innen-Duo für ihren Mut und die Idee und auch die sehr menschliche Umsetzung der Geschichte und Charaktere. Die Nebencharaktere mochte ich fast mehr, als die Protagonisten, aber auch nur, weil man die beiden in sehr brisanten Situationen erlebt, die nicht nur die schönsten Seiten ihres Charakters zeigt.

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