Mittwoch, 5. April 2023

Cecelia Ahern: Alle Farben meines Lebens

Werbung//Rezensionsexemplar
"Alle Farben meines Lebens" von Cecelia Ahern ist Ende Oktober 2022 bei Hörbuch Hamburg erschienen. Das Hörbuch umfasst knapp 9 Stunden (oder als ungekürzte Fassung über 10 Stunden) und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Gold ist die Farbe der Unschuld, Grün steht für Stabilität und ein bestimmtes Blau für Traurigkeit. Schon als Kind entdeckt Alice, dass sie den Gemütszustand anderer Menschen als Farbe sehen kann. Die Auren verraten Alice, ob ihr Gegenüber die Wahrheit sagt oder lügt, glücklich ist oder heimlich den Tränen nah. Ihr eigenes Leben in die Farben des Glücks zu tauchen, scheint dagegen unendlich schwer. Ausgerechnet die Natur liefert der Großstadtpflanze, die bisher jeden Kaktus kleingekriegt hat, einen ersten Hinweis. Ihre lebenskluge Nachbarin zeigt ihr die Richtung. Bis Alice einem Mann begegnet, dessen Farben sie überraschenderweise nicht erkennen kann.

Meine Meinung

Die Protagonistin ist 8, als sie das erste Mal Farben sieht. An ihrer Mutter. Sie breiten sich in der Wohnung aus und machen ihr Angst. Sie lernt die Farben zu verstehen, hält sich aber allgemein immer mehr von Menschen fern. Vor allem von jenen mit den unangenehmen Farben. Doch sie gerät auch immer wieder in Schwierigkeiten und ihre Mutter ist keinesfalls fürsorglich, sodass ihr großer Bruder ihr eine größere Stütze ist, als sie. Ihm kann sie sich anvertrauen, hat aber sonst keine Unterstützung. 
Das Buch begleitet sie von diesem Zeitpunkt durch ihr gesamtes Leben. Später, im Erwachsenenalter, sind es Ausschnitte aus ihrer Kindheit und früheren Episoden, die die Geschichte unterbrechen. Die Übergänge waren dabei fließend und vor allem im Hörbuch-Format, abgesehen vom Inhalt, schwer zu erkennen.
Das Leben spielt ihr teilweise übel mit und dennoch findet sie ihren Weg und wird erfolgreich. Es gibt immer Menschen an ihrer Seite, die sie teilweise Jahre später wiederfindet. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist schwierig, wird aber überraschenderweise auch besser, auch wenn das seitens ihrer Mutter keine Glanzleistung ist. 
Das Buch ist eine ehrliche Geschichte einer Frau, die sich mit ihrer Gabe im Leben ihren Weg finden muss. Es gibt dunkle Phasen und wieder bessere und insgesamt ein Buch, das mich mitgenommen hat und dem ich gern gefolgt bin. Die Inhaltsangabe hatte mich annehmen lassen, dass die Begegnung mit dem Mann ohne Farben recht früh im Buch stattfinden würde und dementsprechend überrascht war ich, wie viel die Zeit als Kind in dem Buch eingenommen hat. Ich fand das aber nicht störend, sondern schön, sie besser kennen- und verstehen zu lernen. Das Verhältnis zu ihren Brüdern und ihrer Mutter wird so viel besser verständlich. Ich konnte mich mit Alice identifizieren und ihr Verhalten größtenteils nachvollziehen. Die Sprecherin hat die Geschichte angenehm wiedergegeben.

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