Dienstag, 7. März 2023

B. Celeste: Vor uns die Dämmerung

Werbung//Rezensionsexemplar
"Vor uns die Dämmerung" von B. Celeste ist Ende Januar 2023 bei Forever by Ullstein erschienen. Das E-Book umfasst etwa 400 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber egal, wohin sie geht: Logan bleibt immer bei ihr. Unter dem großen Ahornbaum, wo ihre Schwester begraben wurde, fühlt sie sich ihr besonders nah. Was Em nicht weiß: Auch ihr neuer Stiefbruder Kaiden sucht diesen Ort auf. Er ist wütend, abweisend und so unglaublich gutaussehend, dass Em an nichts anderes mehr denken kann. Als die beiden sich näherkommen, lernt Em Schicht für Schicht den wahren Kaiden kennen – und lieben. Aber was Kaiden nicht weiß: Em leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester …

Meine Meinung

Emery leidet unter dem Verlust ihrer Zwillingsschwester und zusätzlich kann ihre Mutter auch nach den vielen Jahren ihr keine Stütze sein. Sie sieht ihrer Schwester zu ähnlich und erinnert ihre Mutter immerzu an den Verlust. Dass sie nun auch die gleiche Diagnose erhalten hat, wie ihre Schwester damals, macht es noch schwieriger für beide. Emery kann nur auf ein besseres Schicksal hoffen und ihre Mutter durchlebt die gleichen Ängste wieder. 
Auch wenn sie seit Jahren keinen wirklichen Kontakt mit ihrem Vater hatte, beschließt sie, ihn zu fragen, ob sie zu ihm ziehen kann, um ihr Leid und das ihrer Mutter zu reduzieren. 
Als ihr Vater überraschenderweise zusagt, steht Em vor neuen Herausforderungen, wie zum Beispiel ihr Verhältnis zu ihrem Vater und den damit einhergehenden Gefühlen. 
Auch wenn ihre Medikamente ganz gut eingestellt sind und es ihr einigermaßen gut geht, so ist sie doch schwer krank und leidet an einer Krankheit, die man ihr nicht ansieht. Hinzu kommt, dass sie auch niemandem zur Last fallen möchte und ihre Krankheit zusätzlich verbirgt. Sie lässt sich, wenn möglich, nicht anmerken, wenn es ihr nicht gut geht. Aus Erfahrung weiß sie auch, dass ihre Krankheit oftmals sowieso nicht ernst genommen wird. Das Buch greift damit nicht nur an sich ein ernstes Thema, tödliche Krankheit, auf, sondern auch die Probleme, die damit einhergehen. Sei es der Weg zur Diagnose und die vielen Ärzte, die ihr nicht glauben wollten. Seien es die körperlichen, wie auch seelischen Schmerzen und die Nebenwirkungen der Medikamente. Ich finde es gut, dass der Roman auf diese Aspekte hinweist und zeigt, wie es einigen Menschen gehen kann, auch wenn man ihnen im Alltag nichts oder nur kaum etwas anmerkt oder ansieht.
Und dann ist da noch Kaiden. Er ist zunächst unfreundlich und abweisend und lenkt damit von seinen eigenen Problemen ab. Ich fand es aber schön zu lesen, wie sich die beiden mit der Zeit gegenseitig guttun und Freunde werden. Über das, was darüber hinaus geschieht und dem, was damit einhergeht, bin ich etwas zwiegespalten, weil es mir etwas zu viel Raum eingenommen hat.
Der Verlag bewirbt das Buch unter anderem mit "Das Buch, das Tausende Leser:innen zum Weinen gebracht hat" oder "Taschentücher Alarm!" und hat damit, zumindest bei mir, absolut Recht behalten. Auch bei mir sind die Tränen geflossen und ich bin froh, dass ich dabei auf dem heimischen Sofa saß.
Ein einfühlsam geschriebenes Buch, das wichtige Aspekte der Gesellschaft aufgreift, die sonst im Verborgenen bleiben.

Kommentar veröffentlichen

Mein Blog und ich leben von deinen Kommentaren. Vielleicht möchtest du uns mit einem kleinen Text unterstützen?